Marvin Rahmig (Sek 1, Kl. 10d) und Jörn Kleemann (Sek 2, Jg. 12) sind die Sieger beim Schulfinale Jugend debattiert im Schuljahr 2010/11.
Die Gesamtschule Schlebusch nimmt seit 2003 am Bundeswettbewerb Jugend debattiert teil. In einer mehrstündigen Unterrichtsreihe in den Fächern Gesellschaftslehre, Philosophie oder auch Religion lernen Schülerinnen und Schüler, wie man zu viert eine Debatte zu einer wichtigen Streitfrage führt, z.B. die Frage, ob Jugendliche generell einen einjährigen sozialen Dienst leisten sollen. Die Klassenbesten können sich, getrennt nach Mittelstufe (Sek 1, Kl. 8-10) und Oberstufe (Sek 2, Kl. 11-13) für das Schulfinale qualifizieren.
Die Erst- und Zweitplatzierten nehmen am Regionalverbundwettbewerb teil, der in diesem Jahr am 9.2.2011 im Freiherr-vom-Stein Gymnasium Leverkusen stattfinden wird. Dort debattieren Schülerinnen und Schüler aus neun Schulen (IG-Paffrath, Realschule am Stadtpark, Otto-Hahn-Gymnasium Bensberg u.a.) um die Teilnahme am Landeswettbewerb.
Am 19.1.2011 fand im Grün-Weiß-Raum der Gesamtschule Schlebusch unter der Leitung des Schulkoordinators Rolf Grisard das Schulfinale statt. Die Veranstaltung begann mit der Debatte der Sek 1. Es wurde danach gefragt, ob Schülerinnen und Schüler ab der Klasse 9 dazu verpflichtet sein sollen, sich über tagespolitische Ereignisse zu informieren. Hagen Preuß (Kl. 10a) machte deutlich, dass es zum Bildungsauftrag der Schule gehöre, zur Teilhabe an demokratischen Prozessen zu erziehen.
Die Contra-Seite, die durch Konstantin Wiefel (Kl. 10e) und Alex Wagner (Kl. 10d) vertreten wurde, verwies darauf, dass dies nicht unbedingt mit einer Verpflichtung gleichzusetzen sei, regelmäßig die für viele Jugendliche schwer verständliche Tagesschau zu sehen. Marvin Rahmig (Kl. 10d) führte unter dem Stichwort Machbarkeit überzeugend aus, dass es in der Schule viele Möglichkeiten gebe, politische Geschehnisse ins Klassenzimmer zu holen.
Vor allem im Schlagabtausch in der freien Aussprache kam eine Vielzahl von Argumenten auf den Tisch, die eingehend diskutiert wurden. Zeit zum Luftholen blieb nicht. Das zahlreich erschienene Publikum, das die Mittagspause geopfert hatte, verfolgte die Debatte aufmerksam bis zum Schluss und die Debattanten erhielten den wohlverdienten Applaus. Für die Jury (fortgebildete Eltern, Lehrkräfte und Schüler) war es nicht einfach, eine Rangfolge zu bestimmen. Ausschlaggebend waren letztlich Eröffnungs- und Schlussrede, in denen die Debattanten ihre Position geordnet und überzeugend entwickeln müssen. Marvin und Konstantin wussten hier am besten zu überzeugen. Frau Gollos-Pulm als Juryvorsitzende hob aber insgesamt die Leistung aller Debattanten hervor.Nach einem musikalisch ansprechenden Auftritt der „Bläserklasse“ unter der Leitung von Frau Piel – in den Jahrgängen 5 und 6 gibt es an der GLS eine Profilklasse, in der jeder Schüler ein Blasinstrument lernt – ging es weiter mit der Debatte der Schüler der Sekundarstufe 2. Das Thema war aktuell, denn es wurde nach der Umstellung der 45-Minuten-Stunde auf die 60-Minuten-Stunde gefragt. Diese wird gegenwärtig an der GLS diskutiert und wird möglicherweise zum nächsten Schuljahr umgesetzt. Die Pro-Seite, vertreten durch Sheyda Abbassy und Jörn Kleemann, stellte viele Vorzüge der 60-Minuten-Stunde heraus, angefangen bei einem ergiebigeren und nachhaltigen Lernen, über einen entspannteren Tagesrhythmus mit weniger Fächern bis hin zur Feststellung, dass die Gesamtschulen, die dieses Modell schon umgesetzt haben, sehr zufrieden damit seien.
Kevin Schmitz und Vanessa Werl als Vertreter der Contra-Seite verwiesen auf mögliche Gefahren und sonstige Schwierigkeiten, wie „endlose“ Unterrichtsstunden, zu kurze Pausen oder die Nachteile des neuen Rhythmus für das Fach Sport. Für den Geräteaufbau bleibe nur wenig Zeit. Jörn, der die Fragen der Contra-Seite mit viel Sachverstand und auch Erfindungsreichtum parierte, wurde letztlich von der Jury als Sieger bestimmt. Zweiter wurde Kevin.
Herr Nafe, der den Juryvorsitz in der zweiten Debatte hatte, fand die richtigen Worte, als er alle Teilnehmer der Debatten zu Siegern erklärte. Vor etwa 150 Zuschauern waren sie dazu in der Lage, eine ernsthafte Debatte zu führen – ohne Mätzchen oder sprachliche Ausrutscher. Der Umgang miteinander war fair, die Sache stand im Mittelpunkt.
Marvin Rahmig und Konstantin Wiefel werden die GLS am 9.2. beim Regionalverbundwettbewerb im Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in der Sek 1 vertreten,
Jörn Kleemann und Kevin Schmitz aus dem 11. Jahrgang in der Sek 2.