Gesamtschule Schlebusch erhält den Schulentwicklungspreis in Höhe von 15.000 Euro

Ausgezeichnet als „Gute gesunde Schule“ wurde die GLS in Essen. (Fotos: Privat/Krause)

Was zeichnet eine gute gesunde Schule aus? Unter anderem die Fähigkeit, auch Erfolge gemeinsam feiern zu können. Anlässlich der Verleihung des Schulentwicklungspreises durch die Unfallkasse NRW hat die Gesamtschule Leverkusen Schlebusch allen Grund dazu und so sangen alle – Schüler, Eltern und Lehrer – gemeinsam beim Festakt lauthals mit: „Ein Hoch auf uns!“ Musiklehrer Konrad Buers dirigierte dabei die versammelte Schulgemeinschaft, die den „WM“-Song von Andreas Bourani zusammen anstimmte. Die ausgelassene Atmosphäre durchzog den gesamten Festakt in der Schulaula: Los ging es mit einem temperamentvollen Auftakt durch die Bläserklasse unter Leitung von Annette Piel und als einen weiteren Höhepunkt sangen die „drei Tenöre“ Konrad Buers, Schulleiter Bruno Bermes und Dirk Stein (Abteilungsleiter 9/10) den allseits bekannten schulinternen Karnevals-Klassiker: „Hast du schlechte Noten und keinen zum Schmusen, du findest einen Freund in Leverkusen!“ Spätestens beim Refrain sangen alle in der Aula im Chor mit, ohne auf den projizierten Text schauen zu müssen.

Wer anlässlich des Festaktes also eine gediegene Aneinanderreihung von intellektuellen Reden erwartet hatte, wurde vollends enttäuscht. Dazu trug allein die schwung- und humorvolle Moderation durch die Schülersprecherin Aswina Preuß bei. Die Schülerin des zwölften Jahrgangs führte souverän durchs gesamte Programm und berichtete den anwesenden Schüler- und Elternvertretern sowie den Kollegen von der feierlichen Preisverleihung in der Essener Philharmonie, wo sie zusammen mit Vertretern der Schulleitung die Auszeichnung entgegen nahm.

 

Der Grund, warum man dort den Preis in Höhe von 15 000 Euro erhielt, war aber nicht die Freude am gemeinsamen Feiern, sondern die verschiedenen Schulentwicklungsprojekte, die eine „gute gesunde Schule“ ausmachen: die Rhythmisierung des Lernens, die individuellen Lernzeiten, die Themenklasse Sport und die Partizipation aller am Schulleben Beteiligten. „In wesentlichen Bereichen leistet die Schule eine aus unserer Sicht hervorragende Schulentwicklungsarbeit“ hieß es in der Begründung der Preisverleihung. Besonders überzeugte die Jury der Unfallkasse NRW „der hohe Grad an Partizipation von Lehrkräften, Eltern und Schülern in allen Schulentwicklungsprozessen und in vielen weiteren Schulaktivitäten.“

Diese Formulierung klingt ziemlich gut, doch was genau damit gemeint ist, das wurde bei der Feierstunde dann so erläutert, dass es alle – auch die Schülervertreter jüngerer Jahrgänge – verstehen konnten. Schulleiter Bruno Bermes erläuterte den bisher erfolgreichen Weg der Rhythmisierung des Ganztags, also insbesondere der Umstellung auf 60-Minuten-Unterrichtsstunden und kommentierte salopp: „Das hat in meiner vorherigen Schule nicht geklappt, weil nicht alle bei der Umsetzung mit ins Boot genommen wurden.“ Genau das ist auch mit der „Partizipation als grundlegendem Prinzip“ gemeint, erklärte Bermes schließlich, also dass wirklich alle am Schulleben Beteiligten in solche Entwicklungen miteinbezogen werden.

Anschaulich erklärten auch Torsten Fischer (Abteilungsleiter 5/6) und Andreas Brenken (Didaktischer Leiter), wie die „Individuelle Lernzeit“ (ILZ) in der Praxis funktioniert, indem sie auch viele Bilder aus dem Unterrichtsalltag dazu zeigten.

Und was eigentlich eine Themenklasse Sport ausmacht, erklärte nicht deren Klassenlehrer Klaas Tapper im Alleingang, sondern holte seine Schülerinnen und Schüler aus der 6e gleich mit auf die Bühne. Denn die kennen sich ja schließlich am besten damit aus. So gehe es bei einer solchen „Sport-Klasse“ nicht nur um die gesundheitlichen Vorteile, sondern auch die sozialen, wie es der Schüler Rezon auf den Punkt brachte: „Beim gemeinsamen Sport und vor allem bei unseren Ausflügen verstehen wir uns alle in der Klasse viel besser.“

Zum Schluss der Veranstaltung gab es dann noch für alle Gäste, zu denen neben Schülern, Eltern und Kollegen auch Vertreter des Fördervereins, der Schulaufsicht, des Schulträgers wie auch des Mensavereins zählten, ein gemütliches Beisammensein mit Kaffee und Kuchen. „Ich fand es überhaupt nicht langweilig, denn ich habe alles verstehen können und fand es voll lustig“, meinte Janina (6g) und der Vater ihrer Klassenkameradin Hannah stimmte ihr zu: „Ich fand es auch sehr interessant und schön, weil wirklich alle, die etwas mit der Schule zu tun haben, mit eingebunden wurden und vor allem merkt man, dass hier wirklich die Schüler im Mittelpunkt stehen.“