„Horizontes“-Verein veranstaltete informativen wie unterhaltsamen Nicaragua-Abend

Großen Beifall bekam diese folkloristische Tanzeinlage aus Nicaragua. (Fotos: Kockerbeck)

Allein wegen der kulinarischen Köstlichkeiten hatte sich das Kommen gelohnt: Gallo Pinto, die überall in Nicaragua erhältliche Nationalspeise aus Reis und Bohnen, und das genannte süße Getränk aus Hibiskus-Blüten, zubereitet von den nicaraguanischen Gästen, waren in der Programmpause der Renner des Nicaragua-Abends 2015. Der Eine-Welt-Verein „Horizontes“ der Gesamtschule Leverkusen Schlebusch hatte zum wiederholten Mal ins Foyer der Schule eingeladen. Rund 40 Besucher kamen – aber nicht nur wegen des Essens, denn auch ansonsten konnte sich das vielseitige und abwechslungsreiche Programm sehen lassen.

Referendarin Ana Jovanovic-Firley begleitete am Klavier den Gesang von Annika Firley und mit einer souverän gespielten Version von „Besame Mucho“ leiteten sie den Abend musikalisch passend ein. Jolina Hienert und Marielle Stamm, zwei Spanisch-Schülerinnen des 11. Jahrgangs, gaben eine landeskundliche Einführung in Land und Leute. Joana Burchartz trug zwei Gedichte der nicaraguanischen Schriftstellerin Gioconda Belli auf Spanisch und auf Deutsch vor.

Dann eine besondere Hilfsaktion von der Gesamtschule Marienheide im Oberbergischen: Schülerinnen und Schüler hatten dort beim Sponsorenlauf Spenden erlaufen. Ein Scheck über 3000 Euro wurde dem Verein „Horizontes“ von der Marienheider Lehrerin Vera-Marie Kayser, die an der GLS ihr Referendariat absolvierte, überbracht. Mit dem Geld werden in Chinandega Schülerstipendien und Schulprojekte gefördert.

Janis Schmitz und Petros Tolidis aus dem Spanisch-Kurs, ebenfalls aus dem 11. Jahrgang, erklärten schließlich dem Publikum kurzweilig den aktuellen innenpolitischen Konflikt Nicaraguas: Soll die Regierung Daniel Ortegas mithilfe chinesischer Investoren einen großen Schifffahrtskanal quer durch das Land bauen lassen? Mit dieser Verbindung zwischen Atlantik und Pazifik könnte dem Panama-Kanal Konkurrenz gemacht werden. Janis Schmitz beschrieb anschaulich die ökologischen Schäden, die in Nicaragua von den Gegnern des Kanals befürchtet werden. Petros Tolidis führte dann die wirtschaftlichen Argumente dafür ins Feld. Denn im zweitärmsten Land Lateinamerikas hoffen viele darauf, dass der große Kanal dringend benötigte Arbeitsplätze und finanzielle Einnahmen mit sich bringen wird.

Nicaraguanische Gäste aus Leverkusens Partnerstadt Chinandega hatten nicht nur landestypische Speisen für das Büfett zubereitet. Wolfgang Espinoza und Arri Ariangeles Chavez führten auch landestypische Folklore-Tänze auf.

Hanna Teicke, Nina Sadje und Ahmend Adel aus der 10g kamen mit ihrem Lehrer Reinhold Glüsenkamp auf die Bühne. Sie berichteten vom Projekt „Bienen für Nicaragua“ – es wird von der UNESCO gefördert. Die Familie Najeraz aus Chinandega erntet durch die Hilfe des Projekts mittlerweile den Honig von zwei Bienenstöcken. Damit bessert sie ihr schmales Einkommen auf. Weiteren Kleinbauer-Familien soll dies ermöglicht werden. Das Geld für die Hilfe erwirtschaften die GLS-SchülerInnen durch Spenden und den Verkauf von Honig aus schuleigenen Bienenstöcken in der Schlebuscher Fußgängerzone.

Am Ende schilderte das Ehepaar Kirschke-Biller in einem Fotovortrag spannend seine Eindrücke von einer Nicaragua-Reise. Sie hatten zum Jahreswechsel 2014/2015 ihre Tochter Johanna in Chinandega besucht. Diese hält sich dort für ein Jahr auf, um zusammen mit Kim Klein, der 2014 auf der GLS sein Abitur gemacht hatte, die Arbeit des Vereins „Chinantlan“ kennenzulernen, der Partnerorganisation von „Horizontes“. Sie helfen dort bei den Hilfen für Arme, bei wirtschaftlichen und sozialen Projekten, z.B. auch an der Partnerschule der GLS.

Weitere Informationen gibt es unter folgenden Links:

http://www.chinantlan.org/docs_de/index_de.htm

http://www.horizontes-gls.de/