Lyrik in Szene gesetzt: So lautete die Unterrichtsreihe für den Deutsch Grundkurs des 11. Jahrgangs. In Anlehnung an Ralf Schmerbergs Film „POEM – Ich setzte den Fuß in die Luft und sie trug“ (2003), näherten sich die Schülerinnen und Schüler der Gattung Lyrik einmal von einer ganz anderen Seite.
Ausgehend von der eigenen Gedichtanalyse, setzten sich die Jugendlichen kritisch mit ausgewählten Gedichtverfilmungen Schmerbergs, darunter beispielsweise Erich Kästners „Kleines Solo“, Else Lasker-Schülers „An den Ritter aus Gold“ oder Ingeborg Bachmanns „Nach grauen Tagen“, auseinander. Den krönenden Abschluss der Unterrichtsreihe bildeten die von den Jugendlichen selbst erstellten Gedichtverfilmungen. Dabei setzten sie die sprachlichen Bilder unterschiedlicher lyrischer Texte nach zuvor erarbeiteten Kriterien filmisch um.
{flv}Deutsch Verfilmung{/flv}
„Wir hatten viel Spaß!“, erklärte Florian Walter. „Den zeitlichen Aufwand für die Dreharbeiten hatten wir zwar zuerst ganz schön unterschätzt, aber dann ist doch noch alles pünktlich fertig geworden.“ Unter den von den Schülerinnen und Schülern ausgewählten Texten finden sich beispielsweise Wilhelm Buschs „Pst!“, Cluesos „Chicago“ aber auch eigene Gedichte wie „Ob“ von Michael Tratz. Insgesamt kamen auf diese Weise acht Gedichtverfilmungen zustande.
„Ziel war es, den Jugendlichen einen lebensnahen Zugang zu einer oftmals als antiquiert verschrienen Gattung aufzuzeigen“, so die Fachlehrerin Tanja Anderten. „Die Kombination aus klassischer Textarbeit und neuen Medien schien mir eine geeignete Möglichkeit zu sein.“ Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen, wie die Verfilmung des anonym geschriebenen Gedichts „Glück“ von Tatjana Lakina, Anitha Rajalingam und Hatice Soydemir beweist.