Ein Jahr lang restaurierte die „Traktor-AG“ einen Oldtimer des Moderators Harry Wijnvoord

Rundum zufrieden waren alle Beteiligten bei der ersten gemeinsamen Testfahrt auf dem aufpolierten Oldie.

Sein Alter sieht man ihm nicht an: Fast 60 Jahre hat der Traktor auf dem „Buckel“ und damit ist er ein echter Oldtimer. Dass er so gut in Schuss ist, hat er einer ungewöhnlichen Kooperation zu verdanken. Vor anderthalb Jahren kaufte ihn Harry Wijnvoord, der aus der RTL-Sendung „Der Preis ist heiß“ bekannte Fernseh-Moderator, und er wandte sich an die Gesamtschule Leverkusen Schlebusch mit der Bitte, ihm dabei zu helfen, den betagten Trecker wieder flott zu machen. Gesagt, getan. Bei Lehrern und Schülern stieß diese Idee sofort auf offene Ohren und man rief eine „Traktor-AG“ ins Leben und unter der Anleitung von Technik-Lehrern gingen die Schülerinnen und Schüler ans Werk.

Ein Jahr später war es jetzt so weit, dass man den Traktor wieder an Wijnvoord zurückgeben konnte. Bei einer ersten Testfahrt strahlte der gebürtige Niederländer über das ganze Gesicht, so begeistert war er davon, was die Schüler geleistet haben: „Der ist ja kaum wiederzuerkennen. Einfach großartig!“

Dies hinzubekommen bedeutete eine Menge Arbeit, wie der mitwirkende Technik-Lehrer Monthé Monthé berichtet: „Wir mussten den Traktor komplett auseinander bauen und restaurieren, die Suche nach passenden Ersatzteilen war dabei nicht immer ganz einfach.“ Insgesamt steckten die Lehrer und Schüler etwa 500 Arbeitsstunden in den Trecker. „Dafür haben wir uns auch an Wochenenden und sogar in den Ferien getroffen“, erzählt Maik Neuenhaus aus dem 9. Jahrgang. Warum man sich so sehr für das Projekt über den Unterricht hinaus engagierte, begründet Franziska Pfau, ebenfalls in der neunten Klasse: „Das war wahnsinnig interessant und hat auch jede Menge Spaß gemacht.“

Genau das war auch der Hintergedanke des Moderators, nämlich dass die Schüler dabei etwas lernen und sich mal abseits von Computern einer Sache intensiv widmen. Und darin sieht Lehrer Hermann Sengfelder, ebenfalls beteiligter Lehrer, einen weiteren positiven Nebeneffekt: „Dafür bekommen die beteiligten Schülerinnen und Schüler ein Zertifikat von uns, das macht sich ja auch nicht schlecht, wenn man sich später um eine Ausbildung bewirbt.“ Und auch er ging nicht leer aus, denn der Moderator lud alle Lehrer und Schüler der „Traktor-AG“ zu sich nach Hause zum Grillen ein. Doch als schönste Belohnung sieht Niklas Schäfer (9. Jahrgang) es an, wenn man die eigene Leistung Revue passieren lässt: „Wenn man die Fotos vor einem Jahr mit dem Trecker jetzt vergleicht, ist man schon ziemlich stolz auf das, was man geschafft hat.“