Leverkusens einziger Baumlehrpfad wurde nach Zerstörung neu errichtet und erweitert

Gemeinsam pflanzten Schüler, Eltern und Lehrer Bäume auf dem Schulhof.

Was bitte ist ein Taschentuchbaum? Was zunächst für den Baum-Laien wie ein Phantasiewort klingen mag, gibt es wirklich. Zu sehen ist der Baum mit dem exotischen Namen aber nicht etwa in einem entfernt liegenden Botanischen Garten, sondern auf dem Schulgelände der Gesamtschule Leverkusen Schlebusch. Er gehört zu den Neuheiten des Baumlehrpfads, dem einzigen im ganzen Leverkusener Stadtgebiet.

Eröffnet wurde der einmalige Baum-Parcours bereits vor knapp zwei Jahren, doch leider mussten die Initiatoren schon kurz nach der feierlichen Einweihung feststellen, dass mehrere Info-Tafeln entweder entwendet oder zerstört wurden. „Daraufhin fassten wir direkt den Vorsatz, mit einer für Zerstörungen weniger anfälligen Variante einen Neustart zu versuchen“, erläutert Reinhold Glüsenkamp, Lehrer und Projektleiter. Doch gut Ding will bekanntlich Weile haben und so mussten sich die Baumfreunde über ein Jahr lang gedulden, bis es jetzt endlich so weit war: Anfang Mai wurden im Rahmen des traditionellen Werkeltags, bei dem Schüler, Eltern und Lehrer gemeinsam dem Schulhof zuliebe aktiv werden, die letzten Stationen im Gelände angelegt.

Besonders eingebracht hatten sich bei den angefallenen Arbeiten die Schülerinnen und Schüler des Arbeitslehre-Kurses aus dem achten Jahrgang, bestehend aus den Klassen 8f und 8c. Geleitet wird der Kurs von Lehrer Metin Yavuz, der erläutert: „Damit ist die Arbeit natürlich nicht beendet. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, alle vier Wochen den Baumparcours zu pflegen und bisher ist das Engagement der Schüler einfach nur vorbildlich.“

Ab sofort können Schüler wie Besucher also wieder in die Geheimnisse von einheimischen und exotischen Bäumen eintauchen. Als neues Highlight ist auch der zu Beginn erwähnte, äußerst seltene Taschentuchbaum mit dabei. Diese Laubaumart stammt aus China und erhielt seinen einprägsamen Namen durch die weißen Hochblätter, die von weitem ein wenig wie hängende Taschentücher aussehen.

So sieht er aus: Der Taschentuchbaum in voller Blüte.

Solches Wissen erhält man an den 23 Stationen des kleinen Lehrpfades. So lassen sich auch die unterschiedlichen Blütenwerte für Bienen leicht mit der Anzahl an Sternchen ablesen. Abgerundet wird die Baumbegegnung zeitgemäß auf digitale Weise: Alle Rätsel lassen sich mit einem Smartphone bequem und schnell mit dem Einscannen von QR-Codes lösen.

Entstanden ist der einzige Baumparcours Leverkusens durch eine Initiative des Weltdekadeprojekts der UNESCO „Mit Bienen in die Zukunft“ und möglich wurde die Neupflanzung auch durch die finanzielle Unterstützung der Bezirksregierung.

Projektleiter Glüsenkamp zeigt sich dankbar für die vielseitige Unterstützung und ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden: „Ganz besonders freue ich mich darüber, dass es gelungen ist, im schulischen Bienengarten auch eine kleine Baumschule mit der Zucht von Bienenbäumen und Öhrchenweiden zu etablieren.“

Eine Blätterrallye und weitere Informationen zum Projekt findet man in Internet:

www.mit-bienen-in-die-zukunft.de