Sonja Hersel berichtet über ihre Erlebnisse als Stipendiatin der Schülerakademie

Viele Erfahrungen und neue Kontakte hat Sonja hat an der Akademie gewonnen. (Foto: Krause)

Die letzten Klausuren und Klassenarbeiten sind geschrieben und somit stehen die lang erwarteten Sommerferien vor der Tür, auf die sich die meisten Schüler sehr freuen: Endlich einmal richtig ausschlafen, in den Urlaub fahren, mit Freunden und Familie viel Zeit verbringen oder einfach auch mal nichts zu tun –das ist der Stoff, aus dem viele Schülerträume sind.

Eine Schülerakademie in den Ferien zu besuchen, klingt da zunächst doch recht gewöhnungsbedürftig. Auch Sonja Hersel, Oberstufenschülerin aus dem 12. Jahrgang, war deshalb zunächst ein wenig skeptisch, als sie von der Lehrerin Astrid Bedra angesprochen wurde, ob sie sich dafür bewerben möchte. Bedra ist an unserer Schule Koordinatorin und Ansprechpartnerin für alle Stipendienprogramme und hilft bei den Bewerbungen. Sie konnte Sonja die Skepsis schnell nehmen, da sie aus Erfahrung weiß, wie begeistert bisher im Nachhinein alle Schülerinnen und Schüler von dieser einmaligen Chance, ein Stipendium an der Deutschen Schülerakademie zu bekommen, waren.

Genauso erging es schließlich auch Sonja, die einen interessanten und tollen Bericht über ihre Zeit an der Akademie geschrieben hat. Darin erklärt sie auch, was die Deutsche Schülerakademie überhaupt ist und was man dort alles machen kann…und zugleich Tipps für alle Interessierten gibt, wie man es schafft, auch einmal dabei sein zu dürfen:

„Hey zusammen,

ich bin Sonja, Schülerin aus dem 12. Jahrgang,und ich durfte in den letzten Sommerferien zwei Wochen an der Deutschen Schülerakademie (DSA) in Hilden verbringen.

Als Frau Bedra mich fragte, ob ich Lust hätte, einen Teil meiner Ferien in einer der Deutschen Schülerakademien zu verbringen, war ich zunächst skeptisch, doch im Nachhinein betrachtet, war es eine gute Entscheidung an dem Auswahlverfahren teilzunehmen. Denn jede Schule kannnur ein bis zweiKandidaten vorschlagen, die dann wie in meinem Fall mit Frau Bedra zusammeneine ArtSteckbrief erstellen, indem eure Talente, Interessen und einige andere Angaben aufgeschrieben und an die DSA abgeschickt werden.

Ein paar Wochen später erhielt ich einen Brief von der DSA. Nun sollte man sich einen oder mehrere der angebotenen Kurse aussuchen. Doch das war leichter gesagt als getan, denn die Auswahl schien kein Ende nehmen zu wollen. Ich habe mich dann für einen Kryptologie-Kurs entschieden und hatte Glück! Ein paar Wochen später lag in meinem Briefkasten die Bestätigung, dass ich eine Teilnehmerin des Kryptologie-Kurses an der DSA in Hilden sein werde.

Und dann ging es los! Die anfängliche Nervosität war schnell vorbei, denn direkt nach der Ankunft bekam ich einen Zettel und einen Stift in die Hand gedrückt und zusammenmit einer kleinen Gruppewurde ich losgeschickt, um das Akademiegelände mit Hilfe einer Rallye zu erkunden. Durch das schöne Wetter hatten wir dabei auch richtig Spaß und ich konnte bereits meine ersten Kontakte knüpfen, die ich auch jetzt noch – über die Zeit der Akademie hinaus – halte.

Am nächsten Tag ging dann auch schon der normale Akademiealltag los. Damit ihr euch etwas darunter vorstellen könnt, beschreibe ich euch einmal, wie ein typischer Tag an der DSA abgelaufen ist.

Zunächst gibtes natürlich das Frühstück, das gemeinsam in der Mensa eingenommen wird. Anschließend geht es zum Plenum, indem die Teilnehmer die wichtigsten Informationen des Tages erfahren. Im Plenum werden zudem die KüAs(=Kursübergreifende Aktivitäten) vorgestellt, die an diesem Tag angeboten werden.Die Angebote können dabei sehr vielseitig sein und können auch von Teilnehmern der DSA veranstaltet werden. Der Kreativität sind also keine Grenzen gesetzt, denn egal ob Lach-Joga oder Tischkicker, es gibt immer jemanden,der sich für deine Hobbies interessiert oder einfach nur neugierig ist oder etwas Neues ausprobieren möchte.

Nach dem Plenum geht es bis zum Mittagessen in die Kurse, in denen dann fleißig, aber in lockerer Atmosphäre gearbeitet wird. In unserem Kurs haben wir uns mit verschiedenen Verschlüsselungstechniken beschäftigt. Wir haben die geschichtliche Entwicklung einiger Techniken genauer betrachtet, gleichzeitig gelernt wie man diese Techniken anwendet und natürlich auch,wie man sie knacken kann. Anschließend wurde uns beigebracht,verschiedene Verschlüsselungen auf dem Computer zu programmieren.

Nach dem Mittagessen ist dann erst einmal Pause, die man zum Beispiel mit dem Besuch von KüAs überbrücken kann. Am Nachmittaggehtes dann noch einmal in die Kurse und anschließend wartet das gemeinsame Abendessen. Abends werden dann entweder weitere KüAs angeboten oder es gibtandere Veranstaltungen, wie beispielsweise das gemeinsame Schauen des Weltmeisterschaftsfinales der deutschen Nationalelf. Aber egal, was angeboten wurde, eins war sicher: Vor 3:00 Uhr nachts im Bett zu sein schien schier unmöglich!

Einer der Höhepunkte der DSA war das Volleyballturnier, bei dem alle Kurse und ein Team aus den Kursleitern gegeneinander spielen. Die Stimmung war echt superund obwohl unser Kurs kläglich versagt hat, hatten wir trotzdem eine Menge Spaß. Anschließend gab es eines der sehr beliebten Lagerfeuer, an denen nicht selten bis spät in die Nacht selbst geschriebene Gedichte, Lieder und Geschichten vorgetragen wurden.

Ein anderer Höhepunkt war der Expeditionstag, an dem wir zwischen mehreren Ausflugszielen wählen konnten. Zur Auswahl standen Köln, Bonn, Essen, Wandern oder Geocaching. Ich habe mich für Bonn entschieden und hatte einen schönen Tag im Haus der Geschichte mit anschließendem Bummel durch die Innenstadt.

Doch leider kommt nach dem Vergnügen auch irgendwann wieder die Arbeit. Zum Ende der zwei Wochen musste eine Dokumentation erstellt werden, an der jeder Teilnehmer seinen Beitrag leisten musste. Das Thema konnteselbst gewählt werden, solange es thematisch und inhaltlich zu dem in den Kursen besprochenen Stoff passte. Doch für mich waren diese Tage mehr oder weniger stressig, da die Ansprüche an diese Arbeit sehr hoch waren undwir zudem eine gesetzte Deadline hatten, an der unser Beitrag „tipptopp“ sein mussten. Doch letztendlich haben wir gemeinsam diese Herausforderung gemeistert und waren stolz auf unsere Leistungen.

Natürlich gingen die zwei Wochen viel zu schnell vorüber, doch auch nach der DSA gibt es viele Möglichkeiten, sich weiterhin mit Freunden aus der Schülerakademie zu treffen. Denn nach der DSA besteht die Option, inden Club der Ehemaligen (CdE) einzutreten, der regelmäßige Treffen organisiert. Oder ihr könnt selber an einer der Akademien teilnehmen und dies nicht nur als Teilnehmer, sondern auch als Kursleiter, der verantwortlich für einen dort angebotenen Kurse ist.

Ich selber kann nur sagen, dass die Zeit an der DSA etwas Besonderes war und es nur weiter zu empfehlen ist, selbst einmal an einer Schülerakademie teilzunehmen. Denn ihr werdet schnell merken, dass die DSA-Atmosphäre nicht vergleichbar mit der Schule ist, auch wenn es sich zunächst einmal stark danach anhört.

Wer also Interesse an der Teilnahme hat, kann sich an Frau Bedra wenden, die euch sicher gerne weiter helfen wird, oder werft einen Blick auf die folgende Internetseite:

www.deutsche-schuelerakademie.de.

Scheut euch nicht davor, euch anmelden zu lassen, denn ein Schnitt von 1,0 ist weder eine Bedingungfür die Teilnahme, noch ein Auswahlkriterium. Gute Noten werden aber trotzdem gerne gesehen.

Also los, es lohnt sich!“