Prominente Gäste lasen zur feierlichen Wiedereröffnung der rundum erneuerten Schulbibliothek

So lässt es sich lesen: Mit kurzweiligen Geschichten unterhielten die Gäste ihr Publikum. (Fotos: Krause)

Die Schulbibliothek zeigt sich in einem neuen Ambiente, das wahrlich zum Verweilen einlädt: An den Wänden hängen Kunstdrucke und viele originelle Utensilien aus der Welt der Literatur ziehen den Blick auf sich. Dazu laden übersichtlich sortierte Bücherregale zum Stöbern ein, doch das „Highlight“ sind ganz eindeutig die gemütlichen Ohrensessel mit Plüschbezug, die über den Raum verteilt zum Sitzen und Schmökern auffordern. Hier lässt sich also erleben, was eine Bücherei im Idealfall erreichen soll: Man vertieft sich so sehr in die Lektüre, dass man alles um sich herum, sogar die Zeit, vergisst. Die sich so präsentierende, rundum erneuerte Bibliothek ist somit eine Oase der Entspannung inmitten des häufig hektischen Schultrubels. „Es ist einfach schön hier und ich komme immer wieder gerne hierher, denn ich liebe es hier in Ruhe zu lesen“, meint auch Ana-Lena aus dem 6. Jahrgang.

Dass die Schulbibliothek sich in diesem neuen Äußeren präsentieren kann und an jedem Tag für Schüler öffnet, ist leider keine Selbstverständlichkeit. Denn aufgrund von Sparmaßnahmen der Stadt wurde die langjährige Schulbibliothekarin Karin Limburg abberufen, um in der Hauptstelle der Stadtbibliothek in Wiesdorf zu arbeiten. Nun galt es aus der Not eine Tugend zu machen und das sei jetzt gelungen, freut sich Schulleiter Bruno Bermes: „Sparen ja, aber wir haben uns gefragt, wie kann man es besser machen und haben investiert, damit ihr Spaß am Lesen habt!“

Mit diesen Worten richtete sich der Schulleiter bei dem Festakt zur Wiedereröffnung der Bibliothek an die versammelten Schülerinnen und Schüler. Und dann galt sein Dank Heike Schmidt, der langjährigen Bibliothekarin des Lise-Meitner-Gymnasiums, die nun einmal in der Woche die pädagogische Arbeit der GLS unterstützt. Darüber hinaus ist es nur wegen des Einsatzes vieler ehrenamtlicher Kräfte möglich, die Bibliothek täglich zu öffnen. Neben ihnen ging ein weiteres Dankeschön an alle beteiligten Lehrkräfte, die beim Um- und Aufbau halfen, insbesondere Anke Animashaun und Sabine Scheuer.

Ebenso bedankte er sich beim anwesenden Marc Adomat, dem Beigeordneten der Stadt Leverkusen mit der Zuständigkeit für Jugend, Schule, Sport und Kultur, für die Unterstützung seitens der Verwaltung. Denn durch die zur Verfügung gestellte neue Bibliotheks-Software wurde das Ausleihverfahren wesentlich vereinfacht und ist es den Schülern auch möglich, eine inhaltliche Recherche des vorhandenen Buchbestands durchzuführen.

Und für die Ausstattung mit den tollen Sesseln, praktischen Sitz-Hockern sowie Teppichen und Leselampen ging der Dank an den Förderverein der GLS und den ebenfalls anwesenden Lorenz Smidt vom „Möbelhaus Smidt“, die das Inventar großzügig gemeinsam finanziert hatten. „Besonders schön – da wir als Gesamtschule die Vielfalt lieben – sind die Sessel in vier verschiedenen Farben“, meinte Bermes schmunzelnd und übergab damit das Wort an seine Gäste, die bereits in den bunten Sesseln Platz genommen hatten, um mit ihren gelesenen und erzählten Sessel-Geschichten die anwesenden Schüler und Lehrer zu unterhalten.

Den Anfang macht die Leverkusener Autorin Maren Gottschalk, bekannt für ihre Biografien unter anderem über Astrid Lindgren, Andy Warhol und Frida Kahlo. Sie erzählte von ihren ersten Leseerlebnissen in einem solchen Sessel und ihre kindliche Verblüffung darüber, warum es „Jim Knopf und die wilde 13“ hieße. Als sie es bei der Lektüre dann herausfand, war ihr eins bewusst: „Jetzt wusste ich, was es heißt, selber die Welt zu erobern und selber die Welt zu kapieren.“

Herr Smidt erzählte ebenso von kindlichen Erfahrungen mit firmeneigenen Sesseln des Familienunternehmens, wobei der Leichtsinn regierte und las dann aus dem Werk „Stehaufmännchen“ des Komikers Markus Maria Profitlich. Auch Marc Adomat gab ein weiteres Kapitel aus demselben Werk über traumatische Erlebnisse im Englischunterricht zum Besten und brachte damit die Schüler zum Lachen. Schülersprecherin Veronika Sablik saß zwischen den prominenten Gästen und erzählte, was für sie Lesen bedeutet: „Wenn ich versuche abzuschalten und es will mir nicht gelingen, dann lese ich einen Krimi und danach habe ich wieder neue Energie.“

Nach langen Beifall für die Sessel-Geschichten wurde das Eröffnungsband dann feierlich gemeinsam durchschnitten, damit jetzt jede Schülerin und jeder Schüler seine ganz eigene Sessel-Geschichte entdecken kann.