Schülerin Jennifer Keil berichtet von ihrer Zeit an der Deutschen Schülerakademie (DSA)

 

 

Ausgelassene Stimmung: Teilnehmerinnen und Teilnehmer der diesjährigen Schülerakademie in Torgelow. (Fotos: Privat)

Die Schülerin Jennifer Keil des 13. Jahrgangs unserer Schule hatte das Glück, in den vergangenen Sommerferien an der Deutschen Schülerakademie (DSA) teilzunehmen. Jedes Jahr nehmen bundesweit etwa 650 Schülerinnen und Schüler daran teil und das Angebot steht für höchste Qualität und dient der Begabtenförderung, d.h. die verschiedenen Kurse richten sich an besonders interessierte, neugierige und leistungsfähige Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II.

Um teilnehmen zu dürfen, bedarf es einer Bewerbung und wer ausgewählt wird, darf sich glücklich schätzen. Wie man das schaffen kann, was man dort überhaupt macht und wieso es lohnenswert ist, seine Sommerferien an der Akademie zu verbringen, erklärt Jennifer Keil in dem folgenden Bericht über ihre interessante wie außergewöhnliche Zeit in Torgelow in Mecklenburg-Vorpommern unweit der polnischen Grenze. Wer nach dem Bericht Interesse hat, ebenfalls sich für die Deutsche Schülerakademie zu bewerben, wendet sich am besten an die dafür zuständige Kollegin Astrid Bedra und weitere Information gibt es natürlich auch im Internet unter https://www.deutsche-schuelerakademie.de.

„Hallo zusammen,

ich bin Jenny, 18 Jahre alt und Schülerin des 13. Jahrgangs unserer Schule. Ich durfte die letzten Sommerferien 16 Tage an der Deutschen Schülerakademie (DSA) in Torgelow teilnehmen. Im Folgenden möchte ich euch besonders den Ablauf an der DSA vorstellen, von meinen Erlebnissen berichten und erzählen, was die DSA so besonders macht.

Zunächst kam es ziemlich unerwartet, dass ich die Möglichkeit hatte, an einer Schülerakademie teilzunehmen. Als mich Frau Bedra informierte, ging alles ganz schnell. Die Bewerbung erfolgte durch ein Gutachten, welches Frau Bedra nach einem Gespräch mit mir schrieb, die Kurswahl fand online statt und schon nach ein paar Wochen hatte das Warten ein Ende und ich hatte eine Zusage! Überrascht und völlig glücklich ging es an die Vorbereitung. Ich hatte mich für einen Psychologiekurs entschieden, der sich mit der Konstruktion zuverlässiger psychologischer Tests beschäftigt. Meine Kursleiter, die beide Psychologie studiert hatten, lernte ich über ein Telefonat kennen. Und dann kam die Arbeit…

Um bestens vorbereitet zu sein, bekam ich eine 150-seitige Literaturauswahl zum Thema „Intelligenztests bei Kindern“, die teilweise auf Englisch war und die es bis zu den Sommerferien durchzuarbeiten galt. Mein erster Gedanke war, wie soll ich das bloß schaffen? Aber ich kann euch entwarnen, es sah schlimmer aus als es letztlich war. Dann ging meine erste richtige Reise los. Die Hinfahrt nach Torgelow war turbulent und spannend zugleich, Leverkusen stand unter Wasser, der Zug hatte Verspätung und Jenny mittendrin. Nach einer zehnstündigen Anreise bin ich mit 60 anderen Teilnehmern im Schloss Torgelow angekommen. Das Internat lag 15 Minuten vom nächsten Ort entfernt und wir waren mitten im Nirgendwo. Nach einem herzlichen Empfang durch alle Kursleiter ging es dann aufs Zimmer und anschließend auf eine Rally. Am Abend trafen sich alle Teilnehmer im Plenum, indem der Tagesablauf besprochen wurde. Neben den feststehenden Essenszeiten und Kurszeiten gab es auch kursübergreifende Aktivitäten (KüA‘s), durch die man sich noch besser kennenlernen konnte. Beispielsweise gab es einen großen Chor, ein A-Capella-Ensemble, einen Hip-Hop-Tanzkurs und unterschiedliche Sportarten wie beispielsweise Fußball, Basketball, Badminton, Volleyball und Tennis, mit denen man seine Freizeit gestalten konnte.

Ein typisch routinierter DSA- Tag

Morgens um acht Uhr gab es Frühstück, um halb neun Plenum, anschließend ging es bis zur Mittagspause in den Kursunterricht. Bis 16:30 Uhr hatten wir dann Zeit für Freizeitaktivitäten, bis es dann von 16:30 Uhr bis 18:45 Uhr noch einmal in die letzte Kursschiene ging.

Der „Psycho“- Kurs

Nachdem wir uns nach Spielen im Kurs kennengelernt hatten, begannen wir mit der Arbeit. Jeder Kursteilnehmer musste einen Vortrag halten, welchen er zugewiesen bekam. Im Kurs hatten wir Themen wie Sigmund Freud, Persönlichkeitsmessung, Intelligenztheorien und -tests, Testkonstruktion und die Diagnostik in der Personalwahl. Die Zusammenarbeit und der Zusammenhalt im Kurs unterschieden sich sehr stark von der/dem in der Schule. Denn wirklich alle Kursteilnehmer waren hochmotiviert, haben mitgearbeitet wie mitgedacht und es fühlte sich an, als sei man in einer anderen Welt, denn normalerweise hat man doch eigentlich keine Lust auf Schule, besonders nicht in den Ferien.

 

Höhepunkte auf der DSA

Mit eines der schönsten Erlebnisse war das Völkerball-Turnier gegen alle Kurse. Nach spannenden Duellen wurde mein Kurs zweiter und anschließend ging es auf eine Internatsparty, die bis in den frühen Morgen ging. Nach einer Woche stand eine Exkursion an, zur Auswahl standen Kanu fahren, Klettern, ein Museums- und ein Stadtbesuch mit anschließendem Schwimmen in der Müritz. Ich entschied mich für den Besuch im Schliemann-Museum in Ankershagen, welcher mit einer 17 Kilometer langen Wanderung verbunden war. Doch leider spielte uns das Wetter einen Streich, das Klettern fiel ins Wasser, aber das hielt die Wanderer und Kanuten trotzdem nicht ab, die Exkursion zu machen. Völlig durchnässt, aber glücklich kamen alle wieder im Internat an.

Gegen Ende der DSA wurde es für alle nochmal sehr stressig, die so genannte „heiße Phase“ begann: In dieser mussten alle Teilnehmer eine wissenschaftliche Arbeit über ein Referatsthema schreiben, welche sehr kritisch begutachtet und bewertet wurde. Am letzten Abend gab es dann ein feierliches Abschlusskonzert in einer Kirche in Waren, für das unsere Musiker 15 Tage probten und mit großem Beifall und einer lautstark verlangten Zugabe wurde dieser Moment zu einem unvergesslichem. Abgerundet wurde der Abend mit einer Abschlussparty, die bis in die frühen Morgenstunden dauerte.

Fazit:

Die DSA war für mich eine riesige Bereicherung, denn ich konnte Freundschaften knüpfen, die über Landesgrenzen und auch Kontinente führen. Ich durfte einen Schüler aus dem Libanon und eine Schülerin aus Mexiko kennenlernen. Zusätzlich war es ein völlig neues Erlebnis, mit hochmotivierten Menschen zusammenzuarbeiten, die sich für dasselbe Thema interessieren. Und was mich besonders fasziniert hat ist, dass alle Teilnehmer für neue Bekanntschaften offen waren, weil man akzeptiert, respektiert und immer herzlich empfangen wurde. Letztlich ist es bis heute für mich schwer, die Atmosphäre der DSA zu beschreiben, weil sie ein besonderes Gefühl der Zusammengehörigkeit vermittelt. Also Leute, es lohnt sich!