Theaterstück über Mobbing und Deeskalationstraining „Stark im Konflikt“ an der GLS

 

Wie verhalte ich mich richtig? Die Theaterpädagogen übten mit den Klassen praxisnah, wie man Konflikte gewaltfrei löst. (Foto: Privat)

Es wird laut in der Aula der Gesamtschule, fünf unterschiedliche Charaktere stehen auf Tischen und spielen Szenen über Mobbing, Ausgrenzung und Vernachlässigung nach. Es ist so unruhig, weil viele Schüler irritiert sind und etliche laut lachen müssen, doch bereits nach kurzer Zeit sind die über 200 Schüler/innen des 7. Jahrgangs völlig ruhig. Sie erkennen die alltäglichen Situationen wieder und fühlen sich angesprochen, ihre Aufmerksamkeit ist geweckt. So wird beispielsweise eine Mobbingsituation im Klassenverband nachgestellt: Die Klasse mobbt eine Schülerin und als ein Mitschüler diese verteidigt, wird er selbst zum Opfer und verprügelt. Die Mitschülerin, die er vor einigen Minuten noch verteidigt hat, mobbt mit. Das Theaterstück „Tatverdächtige“ des Steimel-Menschner-Projekts, das in der Aula präsentiert wird, erhält im Anschluss lautstarken Beifall.  

Seit Jahren kooperiert die Gesamtschule erfolgreich mit dem Projekt, schließlich kennt jeder Schüler die Situation, dass man beleidigt wird. Dann stellt sich die Frage, wie reagiert man am besten darauf? Meistens gibt sich ein Wort das andere und schnell eskaliert der Streit. Doch soweit muss es gar nicht kommen und wie man sich am besten bei solchen verbalen Aggressionen verhält, das lernten die Schüler des siebten Jahrgangs bei einem Deeskalationstraining: Alternative Verhaltensweisen, richtige Reaktionen und Körpersprache innerhalb eines Konfliktes standen auf dem Stundenplan.

Nachdem das Theaterstück den Schauspielern einen Zugang zu den Schülern ermöglicht hat, steht ein gezieltes Training im Klassenverband an. Das Training beginnt mit einem Warm-Up und der Aufgabe, sich 30 Sekunden in die Augen zu schauen, ohne dabei zu lachen und weg zu schauen. Anschließend sollen die Schülerinnen und Schüler Augen schließen und dem Gegenüber sagen, welche Augenfarbe es hat.

 

Mobbing in der Aula: Das Theaterstück thematisierte realistisch, wie Mobbing entsteht.

Danach werden Konfliktsituationen und die richtigen Reaktionen mit Hilfe von Rollenspielen eingeübt. „Du bist hässlich“, heißt es von Marie. „Wenn du meinst“, kontert Lena. Neben den geeigneten Antworten lernten die Schüler eine gute Körpersprache und es wurde an klassenspezifischen Problemlagen gearbeitet. Gerade schwächere Heranwachsende bekommen somit das Rüstzeug, um im Alltag bestehen und eine starke Persönlichkeit herausbilden zu können. Als das Training vor dem Ende steht, geht ein Raunen durch die Klasse. So schlägt Fiona vor, auch noch die Pause zu nutzen und somit weiter üben zu können: „Das Training ging viel zu schnell vorbei und hat großen Spaß gemacht“.

Das Beratungsteam der Gesamtschule organisierte erneut dieses Projekt für den 7. Jahrgang mit der Unterstützung des Fördervereins der GLS sowie der Stiftung „Kompetenz im Konflikt“.