IVK-Schüler der GLS bauen im Technik-Kurs Wildbienenhäuser
„Sehr viel Spaß“ habe die Arbeit mit Werkzeugen gemacht, sind sich die Schüler und Schülerinnen der Internationalen Vorbereitungsklasse (IVK) einig. Zum ersten Mal hatten sie die Gelegenheit, mit Säge, Bohrer, Feile und Schraubendreher zu hantieren. Denn in ihren Heimatländern Syrien, Irak, Albanien, Iran und vielen mehr, gehörte der handwerkliche Unterricht nicht zu den Standardfächern.
Die 17 Jugendlichen kommen teilweise aus Kriegsregionen, doch ihre Augen leuchten, wenn sie vom Technik-Unterricht erzählen. Die meisten von ihnen sprechen unterschiedliche Sprachen, sodass es zu Beginn gar nicht so einfach war, sich zu verständigen. Zum Glück spricht ihr Techniklehrer Behrooz Hatemlooe sechs Sprachen, was die Kommunikation vereinfachte. Arbeitsblätter und Demonstrationen trugen zum schnelleren Lernen bei. Zudem durften die jungen „Techniker“ zunächst ihre eigenen Ideen umsetzen, ein Gotteshaus aus der Heimat beispielsweise. Das schaffte Vertrauen und motivierte die jungen Leute.
Sowohl Jungen als auch Mädchen besuchen den Technik-Unterricht. Hadaja ist 14 Jahre alt und erst vor einem Monat aus Syrien an die GLS gekommen. Für sie war es zwar ungewohnt, handwerklich tätig zu werden, aber das Wildbienenhaus, das sie gebaut hat, kriegte sie „ganz easy“ hin. Den Auftrag bekam die Gruppe von Reinhold Glüsenkamp, Leiter des Bienenprojektes an der GLS. Die hübschen Häuser werden am 5. Mai beim Schlebuscher Kindertag verkauft, und der Erlös fließt in die Bienen-AG und in die Entwicklungshilfe.
Die Technik-Schüler lernten nicht nur, eine Bleibe für die fleißigen Bienen zu bauen, sondern auch, ganz im Sinne eines fächerübergreifenden Unterrichts, wie die Tiere sich ernähren und vermehren und warum es gilt, sie zu schützen. Trotz aller Begeisterung für Technik geht Hadajas Berufswunsch jedoch in eine andere Richtung: „Ich will Ärztin werden!“