Bewegendes Theaterstück und anschließendes Deeskalationstraining für den siebten Jahrgang

Wie verhalte ich mich richtig?Die Klasse 7a beim Deeskalationstraining mit einem Theaterpädagogen.

Jeder Schüler kennt die Situation, dass man beleidigt wird. Dann stellt sich die Frage, wie reagiert man am besten darauf? Meistens gibt sich ein Wort das andere und schnell eskaliert der Streit. Doch soweit muss es gar nicht kommen und wie man sich am besten bei solchen verbalen Aggressionen verhält, das lernten die Schüler des siebten Jahrgangs bei einem Deeskalationstraining: Alternative Verhaltensweisen, richtige Reaktionen und Körpersprache innerhalb eines Konfliktes standen auf dem Stundenplan.

Dazu schauten alle Schüler des Jahrgangs ein Theaterstück „Tatverdächtige“. Es wird laut in der Aula der Gesamtschule, sechs unterschiedliche Charaktere stehen auf Tischen und spielen Szenen von Mobbing, Ausgrenzung, Vernachlässigung und „Happy Slapping“ nach. Von den fast 200 Schülerinnen und Schülern in der Aula ist dabei kein Ton zu hören. Selbst sonst unruhige Schüler schauen gebannt auf die Theaterpädagogen vom Steimel-Menschner-Projekt.

Eine Situation innerhalb des Klassenverbands wird nachgestellt. Die Klasse mobbt eine Schülerin, als ein Mitschüler diese verteidigt, wird er selber zum Opfer und verprügelt. Die Mitschülerin, die er vor wenigen Minuten noch verteidigt hat, filmt die Szene mit dem Handy.

Einige Schüler sind geschockt, andere kommentieren die Szene. Das Theaterstück hat die Aufmerksamkeit der Schüler erlangt. Eine ideale Ausgangssituation für die Theaterpädagogen, um anschließend in einem Training mit den Jugendlichen in das Gespräch zu kommen und deeskalierende Verhaltensweisen einzuüben.

Das Training beginnt mit einem Warm-Up, ein Klatschen in die Hände soll von Schüler zu Schüler weitergegeben werden. Danach werden Konfliktsituationen und die richtigen Reaktionen mit Hilfe von Rollenspielen eingeübt. „Du bist hässlich“, heißt es von Peter. „Wenn du meinst“, kontert Matthias. Neben geeigneten Antworten lernen die Schüler auch ihre Stimme und den Körper einzusetzen. Gerade schwächere Heranwachsende bekommen somit das Rüstzeug, um im Alltag bestehen und eine starke Persönlichkeit herausbilden zu können.

Das Beratungsteam der Gesamtschule organisierte erneut dieses Projekt für den 7. Jahrgang mit der Unterstützung des Fördervereins der GLS sowie der Stiftung „Kompetenz im Konflikt“. „Wir freuen uns, dass dank der großzügigen Hilfe ein solches Projekt möglich ist, denn es stellt eine wertvolle Ergänzung zum formellen Lernen dar und sichert somit den Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule“ erklärte Schulsozialarbeiterin Laura Handwerker.