8b siegt im Siebenmeterschießen beim „Schule-ohne-Rassismus“-Fußballturnier

Der Kniefall der 8e und ihre geballten rechten Fäuste, die an die „Black-Lives-Matter“ – Bewegung erinnern, sind ein starkes Zeichen für den Einstieg in ein spannendes Finale: Das Fußballspiel zwischen der 8b und 8e ist angepfiffen, und ein erstes Abtasten findet statt. Ballbesitzphasen gibt es auf beiden Seiten. Gefährlich vor dem Tor kommen beide Teams zu ersten Abschlüssen und Torchancen.

Das sehr intensive, aber stets fair geführte Spiel zieht die Zuschauer*innen in den Bann, und ein Raunen geht durch die LIGA20, den Austragungsort des diesjährigen Turniers, als eine erste Torchance der 8b nach einer schönen Einzelaktion herausgespielt wird. Die Klasse 8e fällt durch ihr Teamplay und ihre Ausgewogenheit auf dem Platz auf und kreiert so einige Versuche auf das gegnerische Tor. Die beiden Mannschaften neutralisieren sich während der 12 Minuten Spielzeit auf dem Kunstrasen-Kleinfeld, und die letzten zwei Minuten sind ein Abnutzungskampf. Es wirkt, als seien beide Mannschaften froh, als der Schiedsrichter abpfeift und es zum Siebenmeterschießen kommt – der spannendsten aller Entscheidungen. Die Zuschauer hält es nicht mehr auf den Rängen. Alle versammeln sich um das Spielfeld. Eine knisternde Spannung ist zu spüren. Der sechste Schütze der 8b verwandelt den letzten Siebenmeter sicher, und da zuvor der Siebenmeter vom eigenen Torwart gehalten wurde, ist seine Klasse nun Turniersieger.

Die 8b ist der neue „Schule-ohne-Rassismus“-Fußballturniersieger 2023,  und die Schüler*innen  der gesamten Klasse liegen sich in den Armen und feiern ausgiebig ihren Triumph. Die Mannschaft der 8e zeigt sich als enttäuschter, aber sehr fairer Verlierer.

Die Siegerehrung: Vier Preise werden vergeben

In der abschließenden Siegerehrung wird der 8b von den Turnierhelfern aus der Oberstufe, die hervorragende Helferdienste geleistet und das Turnier mitorganisiert haben, der „Schule-ohne-Rassismus“-Wanderpokal überreicht. Den Fair-Play-Preis vergeben die Schiedsrichter an die Spieler*innen der Klasse 8c. Zudem erhält die Klasse 8a den Plakatpreis für das informativste Plakat. Den Preis für die schönsten Trikots gewinnt die Klasse 8e.

Die Idee des Fußballprojektes

Die Schüler*innen der achten Klassen setzten sich im Vorfeld des Turniers mit dem Thema Diskriminierung auseinander und starteten mit ihren Lehrern etliche Projekte dazu. Ziel war es, eine Botschaft gegen Unterdrückung und Diskriminierung zu senden, um so dem Anspruch einer Schule ohne Rassismus (SoR) gerecht zu werden. Die Klassen wählten dazu eine Bevölkerungsgruppe aus, die diskriminiert wird, und für die sie sich einsetzen wollten.

Sie beschäftigten sich näher mit ihrer Bevölkerungsgruppe, indem sie sich über die Kultur und Geschichte der Menschen informierten. „Der Fußball motiviert die Schüler, und aus dieser Motivation heraus entstanden tolle Projekte rund um das Thema Diskriminierung“, berichtete eine Klassenlehrerin.

Als Zeichen der Unterstützung für die diskriminierten Menschen gestalteten die Schüler eigene Trikots, auf denen sie ihre Botschaft gegen Unterdrückung deutlich machten. Mit dieser Botschaft auf der Brust traten sie beim „SoR“-Fußballturnier an.

„Tore öffnen Tore!“ - Das Leitmotto des Projektes

Das Leitmotto des „SoR“-Fußballprojektes heißt „Tore öffnen Tore!“, und die Idee dazu hatte vor mehreren Jahren der ehemalige GLS-Lehrer Stefan Mendler, der die Organisation des Turniers an Lucas Lasczyk und Johannes Krahwinkel übertrug.

Eine Idee, die auch bei den Schülern ankommt, wie die vielen positiven Reaktionen zeigten. „Wir haben uns heute beim Turnier für Menschen eingesetzt, die aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminiert werden. Es hat nicht nur Spaß gemacht, dafür Fußball zu spielen, ich weiß jetzt auch noch mehr über das Thema“, so ein Schüler der 8e.

Die Schulleitung unterstützte das Projekt, indem sie die Geschenkgutscheine für die vier Preise bezahlte, die am Turniertag ausgegeben wurden. Zudem sponserte der Förderverein die Textilfarbe, womit die Trikots gestaltet wurden.

Vielen Dank an alle, die ihren Beitrag zum „SoR“-Fußballprojekt geleistet haben! Euer Einsatz hat sich gelohnt.