Mit Bienen in die Zukunft
Modellprojekt zur Nachhaltigkeit
Mit dem Jahr 2014 geht das vielfach ausgezeichnete Nachhaltigkeitsprojekt der Gesamtschule-Schlebusch mittlerweile ins sechste Aktionsjahr. Auch im zurückliegenden und überaus erfolgreichen Jahr entfalteten die Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtfaches Naturwissenschaften wieder einmal eine überaus breite Palette an Initiativen und demonstrierten so, wie sich am Beispiel der Bienen nachhaliges Handeln realisieren lässt und dies sowohl innerhalb der Schule als auch außerhalb.
Für die erfolgreiche Arbeit wurde das Projekt „Mit Bienen in die Zukunft“ zum wiederholten Male zum Weltdekadeprojekt der UNESCO ausgezeichnet, diesmal für die Jahre 2013/14. Außerdem erreichte es beim vergangenen nationalen Jahreswettbewerb von „Gemeinsam für Afrika“ den 3. Preis, weil es gelungen ist, Bienenschutz und Entwicklungshilfe miteinander zu verbinden. Info zum Foto: siehe Link „Schulimkerei“ Dass Bienen für das Leben auf der Erde wichtig sind, bezweifelt heute kaum noch jemand. Immer wieder liest und hört man, dass es den Bienen regional wie global gar nicht gut geht. Doch was hat das alles mit Nachhaltigkeit zu tun und was bedeutet das für jeden einzelnen von uns? Direkt spüren wir weder die Bedeutung der Bienen noch ihre Gefährdungen. Was soll da die ganze Aufregung? Für die Fachleute hingegen ist der Sachverhalt ganz klar: Mit einer Zunahme des Bienensterbens sinken als direkte Folge auch die Bestäubungsleistungen, so dass letztendlich die Lebensgrundlagen für Mensch und Natur ernsthaft in Gefahr geraten. So hätte ein Aussterben der Bienen für die Ernährung des Menschen fatale Folgen. Die Lebensmittelversorgung würde extrem zusammenschrumpfen. Für die Schülerinnen und Schüler gaben diese Erkenntnisse 2008 das Startsignal für ihre Offensive. In Kooperation mit dem NaturGut Ophoven und Partnern gelingt es dem Team fortan, Verantwortung für die Welt von morgen zu übernehmen. An der Projektgeschichte wird deutlich, wie sich der anfänglich eher ökologisch und regional bestimmte Arbeitsschwerpunkt zunehmend global ausgeweitet hat. Mit Unterstützung des Eine-Welt-Vereins „Horizontes“ gewannen die Teilnehmer neue Einsichten über die Beziehung zwischen Bienen und Menschen in Afrika und Lateinamerika. Sie führten dazu, dass die Schüler eine einzigartige Hilfe zur Selbsthilfe ins Leben gerufen haben, die sowohl armen Menschen als auch Bienen hilft. Konkret haben sie sich vorgenommen, in Nicaragua und Burkina Faso die Bedingungen zum Aufbau nachhaltig wirtschaftender Imkereien zu schaffen. Mit einer artgerechten Bienenhaltung und dem Verkauf von Honig gewinnen die Menschen wichtige standortangepasste Möglichkeiten, ihr Einkommen zu verbessern, die gleichzeitig auch dem Wohle der Bienen dienen. Gerade für Afrika ist diese doppelte Zielsetzung von sehr großer Bedeutung, da hier die Bienenvölker immer noch bei der weit verbreiteten Honigjagd großen Schaden nehmen.
Die nötigen finanziellen Mittel für die Hilfsaktion erwirtschaften die Schüler mit ihren Aktionen an Großveranstaltungen an Wochenenden aus eigener Kraft. Neben dem Verkauf von Nachhaltigkeitshonig, der uneigennützig von der angeschlossenen Schulimkerei zur Verfügung gestellt wird, haben die Projektteilnehmer mit der Abgabe bienenfreundlicher Pflanzen gegen Spenden eine weitere besonders nachhaltig wirkende Einnahmequelle entwickelt. Info zum Foto: siehe Link „Unsere Aktionen“
Im Sommer 2013 war es endlich soweit. Der Kooperationspartner Horizontes hatte in Nicaragua alle Rahmenbedingungen geschaffen, und so konnte der Kleinbauer Najaraz endlich mit zwei Bienenvölkern an den Start gehen. Die Kosten in Höhe von 500 Euro für Bienen, Ausrüstung und fachlicher Ausbildung übernahm das Projektteam. Seitdem laufen die Vorbereitungen für Burkina Faso auf Hochtouren. Die ausgeweiteten innerschulischen Vernetzungen, eine Lehrerfortbildung auf dem NaturGut Ophoven im Frühjahr und die erhoffte Unterstützung durch andere Schulen verstärken die Aussicht, noch in diesem Jahr auch für Afrika die Pläne in die Tat umzusetzen. |