Studium oder doch lieber Ausbildung?

Wie der Werdegang eines jungen Menschen verläuft, entscheidet in Deutschland noch immer oft der familiäre Hintergrund und nicht das Talent. Um das zu ändern, wurde 2011 die Initiative „Talentscouting“ von der damals Rot-Grünen NRW-Landesregierung ins Leben gerufen. Sebastian Hopp ist einer von den Talentscouts. Er ist seit dem letzten Schuljahr auch an der Gesamtschule Leverkusen Schlebusch tätig und begleitet begabte Schülerinnen und Schüler, die von Zuhause aus wenig Unterstützung bekommen, wenn es darum geht, ein Studium zu organisieren und zu finanzieren.

(von links: Prof. Dr. Sylvia Heuchemer, Sebastian Hopp, Birgit Gerdes, Bruno Bermes)

„Herr Hopp kommt einmal im Monat und steht den Oberstufenschülern als Ansprechpartner zur Verfügung“, sagt Birgit Gerdes, GLS-Abteilungsleiterin der Sekundarstufe II. Er spricht mit ihnen darüber, ob ein Studium für sie das Richtige sein könnte, und wenn ja, gibt er ihnen Tipps auf dem Weg dorthin. Dabei ist er für sie auch über das Handy stets zu erreichen. „So entsteht eine enge Beziehung, die oft noch bis ins Studium hineinreicht“, sagt Gerdes. Hopp, ausgebildeter Grundschullehrer, lässt sich von den Schülern und Schülerinnen duzen und kann auch so einige Geheimtipps geben:  Er kennt nämlich Universitäten und Adressen, auf die man nicht direkt stößt. Einen ehemaligen Schüler der GLS wies er beispielsweise auf eine Privatuni in Brandenburg hin, die dieser nun besucht.

Im Schnitt zehn Jugendliche betreut der Talentscout in der Oberstufe der GLS. Sie können sich selbst auf eine Liste eintragen oder werden von Lehrern angesprochen. Zu denjenigen, die die Hilfe des Talentscouts genutzt haben, gehören unter anderem Mirko Plenkers, Jenny Keil, Maurice Zühlsdorf und Batuhan Sanik. Sie alle haben ein Studium begonnen.

 

Offizielle Feierlichkeit zur Überreichung des Kooperationsvertrages zwischen dem Land NRW, der Technischen Hochschule Köln, der Universität zu Köln und der GLS.