Schlichten statt richten – Streitschlichter/innen sorgen für ein friedliches Miteinander
hintere Reihe:
v.l. Pascal Constantin, Svenja Stachowiak, Canan Gültekin (alle 9c), Anna Fabrizius, Cennet Aytac, Navina Bier und Arjeta Memedi (alle 9d)
vordere, sitzend:
v.l. Nico Chamula, Ferhad Özmen und Adrian Horstmann (alle 9d)
Der 12-jährige Daniel ist sauer. Sauer, weil Daniela aus seiner Klasse ihn immer ärgert. Jetzt ist dem Fünftklässler der Kragen geplatzt. Vor Beginn der nächsten Stunde stellt er das Mädchen zur Rede. Es kommt zum Streit, Daniel schubst Daniela. In diesem Augenblick kommt die Klassenlehrerin in die Klasse. Da sie mit dem Unterricht beginnen muss und die anderen Schüler/innen warten, bleibt ihr keine Zeit den Konflikt in Ruhe zu klären.
Diese Situation kennen wir alle. Darum gibt es seit 9 Jahren an unserer Schule ausgebildete Schüler-Streitschlichter.
„Die Schülerinnen und Schüler werden in einer AG ein Jahr lang ausgebildet und schlichten ähnlich wie Schiedsgerichte“, erklärt die zuständige Lehrerin Karin Linsen. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Monika Heitz-Noden betreut sie die Streitschlichter/innen.
„Die Streitschlichterinnen und Streitschlichter haben an unserer Schule für eine enorme Entlastung gesorgt“, fasst Schulleiter Bruno Bermes die guten Erfahrungen zusammen. „Die Streithähne haben die Möglichkeit, ohne dass sich die Lehrer/innen einmischen, ihre Konflikte selbst zu lösen und das Tolle ist, dass beide ihr Gesicht wahren.“
Daniel und Daniela sind zur Streitschichtung gegangen und haben ihren Konflikt geklärt. Zum Schluss haben beide einen Vertrag geschlossen, zu dessen Einhaltung sie sich verpflichten. Beide haben sich in der Schlichtung darauf geeinigt, dass sie sich von nun an einfach aus dem Weg gehen. In ein paar Wochen haben sie einen Anschlusstermin, an dem die Streitschlichter/innen beide nach ihren Erfahrungen fragen. Beide haben sich vorgenommen, diesen Termin nicht zu verpassen.