Der evangelische und katholische Religionsunterricht ist ordentliches Lernfach an der Gesamtschule und wird entsprechend der Stundentafel der Gesamtschule mit zwei Unterrichtsstunden in der Woche von der Jahrgangsstufe 5-10 unterrichtet. In der Sekundarstufe II umfasst der Religionsunterricht drei Stunden wöchentlich. Das Fach Religion zeigt im Horizont christlichen Glaubens die religiöse und ethische Dimension im Leben eines Menschen auf und hat zugleich teil an den gesellschaftsbezogenen Aufgaben, denen sich Schule heute stellen muss. Der Religionsunterricht führt zu einer selbstständigen, erfahrungsbezogenen Auseinandersetzung mit der Bibel, die das Wirken Gottes am Volk Israel und in Jesus Christus bezeugt, und den Zeugnissen christlichen Glaubens. Der Religionsunterricht hat außerdem Bedeutung für die Identitätssuche der Schülerinnen und Schüler und die Auseinandersetzung mit Sinn- und Wertfragen. Der evangelische Religionsunterricht ist grundsätzlich ökumenisch ausgerichtet. Darüber hinaus ist er offen für Angehörige nichtchristlicher Religionen und anderer weltanschaulicher Positionen.

 

Im katholischen Religionsunterricht werden dagegen ausschließlich Schülerinnen und Schüler des katholischen und katholisch-orthodoxen Glaubens unterrichtet. Der Religionsunterricht beider Konfessionen beschäftigt sich im 5. und 6. Jahrgang mit Fragen der Friedens- und Umwelterziehung (Schöpfung bewahren) und Konfliktlösungsmodellen sowie der Begegnung mit den Lehren Jesus Christus und anderen Religionen. Inhalte des Alten und Neuen Testaments spielen ebenfalls eine Rolle.

In den Jahrgangsstufen 7 und 8 ist der Mensch als Gottes Ebenbild Thema. Die Schülerinnen und Schüler lernen Persönlichkeiten wie M.L. King, Gandhi, Bonhoeffer, Mutter Teresa und Elisabeth von Thüringen kennen. Nachdenken über Ausgrenzungen und Diskriminierungen sind ebenfalls Thema. In den Jahrgängen 9 und 10 beschäftigen sich die Schüler verstärkt mit dem Judentum und der Rolle der Kirche in der NS-Zeit. Sie setzen sich außerdem mit Visionen in der Prophetie und Mystik auseinander. Eine kritische Beleuchtung verschiedener Gottesbilder, sowie Fragen nach dem Sinn des Lebens, Tod und Armut sind ebenfalls Unterrichtsgegenstand.

 

Der evangelische und der katholische Religionsunterricht fördert die Sprachentwicklung der Schülerinnen und Schüler, und unterstützt damit den Deutschunterricht: Auch hier lernen die Schülerinnen und Schüler, Texte zu erschließen, zu verstehen und sich mit ihnen kritisch auseinander zu setzen. Im Fach Religionslehre sollen die Schülerinnen und Schüler angeregt werden, über ethische und religiöse Fragen nachzudenken. Es existieren Kooperationen mit außerschulischen Lernorten, wie z. B. dem AWO-Seniorenzentrum zur Unterrichtseinheit „Du sollst das Alter ehren“, der Moschee in Leverkusen-Küppersteg zur Unterrichtseinheit „Islam“, der „Alten Synagoge Essen“ zur Unterrichtseinheit „Judentum“, zum Hindutempel in Wuppertal zum Thema „Hinduismus und Buddhismus“ sowie der „Evangelischen Kirche auf dem blauen Berg“ zum Thema „Christentum“. Die Unterrichtseinheit „Tod“ schließt häufig ein Besuch beim Bestatter „Pütz-Roth“ ein, der einen privaten Friedhof betreibt. Weitere Kooperationen bestehen mit dem Hospizverein Leverkusen, der Schulderberatungsstelle Leverkusen, der Obdachlosenhilfe Köln, dem Museumspark für Weltreligionen „Orientalis“ und verschiedenen unabhängigen Ernährungsberaterinnen.

Es existiert auch ein fächerübergreifendes Unterrichtskonzept in Zusammenarbeit mit den Lehrerinnen und Lehrern der „Praktischen Philosophie“ und Deutsch sowie der Produktionsfirma „Filmpool“: Zum Abschluss der Unterrichtseinheit „Moral in den Medien“ erlangen die Schülerinnen und Schüler, die an dem Projekt teilgenommen haben, umfangreiche Kenntnisse im Bereich Medienkompetenz, indem sie an mehreren Produktionen der SAT1-Serie „Zwei bei Kallwass“ mitwirken und eine eigene Folge vor der Originalkulisse drehen und produzieren. 

Die Schülerinnen und Schüler bekommen dabei einen umfangreichen Blick hinter die Kulissen. Der Religionsunterricht an der Gesamtschule Leverkusen-Schlebusch ist schülerorientiert, entdeckend, handlungs- und produktionsorientiert. In verschiedenen Stationslernprogrammen erschließen sich die Schüler umfangreiche Kenntnisse über die eigene und fremde Religionen.

 

Religion ist an den Schulen in NRW „ordentliches Unterrichtsfach“, d.h. man kann nicht wählen, ob man es haben will oder nicht. Für Schülerinnen und Schüler, die aufgrund persönlicher Glaubensentscheidung am Religionsunterricht nicht teilnehmen wollen, bietet unsere Schule nach einer schriftlichen Abmeldung das Fach „Praktische Philosophie“.